(Wer noch Infomaterial und Fotos zur Historie hat, bitte beim Vorstand melden)
Die Entwicklungsgeschichte der Kleingartenanlage "Wartburgblick" bietet einen eigenen Reiz.
Hier wird deutlich, was einer Gemeinschaft schaffen und leisten kann.
Zumeist Arbeitslose oder Kurzarbeiter waren es, die in der ersten hälfte des Jahres 1932 daran gingen,
das der Stadt Eisenach gehörende und von dieser zur Verfügung gestellte Land als Schrebergarten nutzbar
zu gestalten. Dieses Land war bis dahin Pachtland des Landwirtes Trier aus Eisenach, Katrinenstraße.
Das Land, gelegen am Südhang des Wartenberges, gegenüber der Wartburg, hat eine Größe von 5,4 ha. Der
Boden ist lehmig und kalksteinhaltig. In der Nachbarschaft bestanden bereits die Schrebergartenanlage
"Eisenbahner", jetzt Kleingartenanlage "Freundschaft" und "1917". Die bebauten Grundstücke am Wartenberg
reichten zu dieser Zeit nur bis zur Graf-Keller-Straße.
Die neue Schrebergartenanlage reihte sich damit in den grünen Kranz der Stadt Eisenach vom Wiesengrund bis
zum Petersberg ein.
Den damals an einem Garten interessierten Abeitern stand ein schweres Stück Arbeit bevor, das Acker- und
Ödland als Schrebergärten nutzbar zu machen. Das Pachtlang wurde umgeackert und in 110 Parzellen mit
je 400 qm eingeteilt und die linienführung der Hauptwege festgelegt. Die Verteilung der Parzellen erfolgte
durch eine Verlosung.
In einer Mitgliederversammlung Mitte des Jahres 1932 erhielt die Schrebergartenanlage den Namen "Wartburgblick"
Für die Bewirtschaftung der Kleingärten wurden den Mitgliedern damals 1 Apfelbaum, 1 Zwetschenbaum und
6 Johannesbeersträucher kostenlos zur Verfügung gestellt. Damit wurde die erste Obstversorgung gelegt. Eine
Wasserversorgung für die Gärten war nicht vorhanden. Wünschelrutengänger suchten nach Wasseradern und bereits 1933
wurde mit dem Graben und Schachten von Brunnen begonnen. Wer keinen Brunnen besaß, holte sich das
Wasser vom Michelsbach in der Höhe der Ziegelei.
Durch das Graben von Brunnen verändert sich auch das Gesicht der Schrebergärten, durch den Bau von Gartenlauben.
Ab dem Jahr 1933 fanden auch die ersten Garten- und Sommerfeste statt. In den ersten Gründungsjahren
entwickelte sich das Mitgliederleben, so das es zu einem Beschluß kam, ein Vereinsheim zu bauen.
Als im Jahr 1939 der 2. Weltkrieg ausbrach, wurde die Entwicklung der Gartenanlage unterbrochen. Die Gärten dienten
in den Kriegsjahren und danach vorwiegend der Ernährung der Familien.
Mit der Bildung des Verbandes der Kleingärtner, Siedler und Kleintierzückter im Jahr 1950 unter den sozialistischen
Bedingungen eine progressive Entwicklung. Auf der Grundlage der neuen Anforderungen eingetretene Rückstände in der
Instandsetzung der Gartenanlage aufzuholenund durch die Steigerung der Obst- und Gemüseerträge den Markt zu
entlasten sowie Überschüsse dem Handel zur Verfügung zu stellen.
Neben den jährlichen anfallenden Instansetzungarbeiten, wie Umzeunung und Wege wurden noch folgende Vorhaben
realisiert.
1952 Instandsetzung des 1936 erbauten und während des Krieges beschädigten Vereinsheims
sowie die Verlegung der ersten Lichtleitung
1954 Verlegung der Wasserleitung. Ausschachtungen erfolgten noch per Hand.
1956/1958 Vorbereitungen und Durchführung des Um- und Erweiterungsbau der Gaststätte
1964/1965 Vorbereitungen und Durchführung des Saalbaues und der Terrasse
1971/1972 Anbau der Küche an die Gaststätte mit einem zweiten Keller.
1972 Verlegung der Abwasserleitung mit Anschluss an den Tiefkanal.
1976/1977 Vorbereitungen und Durchführung des Baues der Toilettenanlage sowie Anschluß der Dachrinnen
des Kulturheimes und des Bierstandes an den Tiefkanal
1977 Beginn der Neuverlegung der elektrischen Lichtleitung mit Erdkabel. Zur gleichen Zeit wurden die
Außenanlagen neu gestaltet.
An der Historie wird noch weiter gearbeitet.